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die Parkanlagen

Der Park - Teil des Wiligrader Schlossensembles

Die Parkanlage

Neu angelegte ParkwegeNeu angelegte ParkwegeIm Jahre 1896 erteilte Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg parallel zum Schlossbau in Wiligrad den Auftrag, den auf der "Feldmark zu Zickhusen" gelegenen "Großherzogliche Haushaltsforst" zu einem Park umzugestalten.

Der großherzogliche Besitz im Haushaltsforst hatte eine Größe von 1.244 ha, die Waldfläche davon betrug 1.035 ha.

Aus einer Hofnachricht in der Mecklenburgischen Zeitung vom 24.2.1896 ist zu entnehmen, dass sich Johann Albrecht mit dem Architekten Albrecht Haupt aus Hannover und dem Schlossgärtner Arnim Sckell aus Sachsen-Weimar in Lübstorf traf, um Anordnungen für die Gartenanlagen zu treffen. Sckell arbeitete am Hofe des Herzogs Carl Alexaner zu Sachsen-Weimar, dessen Tochte Elisabeth Herzog Johann Albrecht 1886 heiratete.

{tab=Waldpark}

Der Forst wurde dann von 1896 - 1903 durch den Forstmeister Ahrens und dem Archtitekten Ludwig Winter umgestaltet.

Der 209 ha große Wiligrader Waldpark stellt nicht nur Natur, sondern vor allem Komposition dar - Blickbeziehungen und Sichtachsen.

3 Elemente kennzeichnen die Landschaft:

  • Wiesen / Rasenflächen
  • Gehölze (Einzelbaum, Baumgruppe, Hain)
  • Wasser

Büsche mit TeichSchlossteichBuelowstein mit RhododendronBülowsteinDie Wegeführung hat eine dienende Funktion. Die Wege sind nur Mittel zum Zweck und daher möglichst verdeckt angelegt. Sie sollen den Spaziergänger zu bestimmten Ausblicken und Kleinarchitekturelementen führen. Der Verlauf der Wege ist nie gerade, sondern in geschwungener, harmonische Form, angelehnt an Baumgruppen, Hügel und Gewässer. Die Sichtachsen werden durch Gelände modellierung und seitliche Gehölzpflanzungen betont. Wasser als belebendes Element eines Parks gehört auch in Wiligrad zu seinen wichtigsten Bestandteilen in Form von Teichen, Quellen und Bächen.{tab=Teichanlage}

 Schlosspark mit Teich und RohrkolbenSchlossteichDie Teichanlage und die "Tre Fontane" dienten der Zerstreuung des Besuchers und luden als Ziele zu Rundgängen ein.

Einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtobjekts stellt jedoch die Lage des Schlosses direkt am Steilufer des Schweriner Sees dar. Von der ummauerten Nische und von der Elisabethquelle aus ist das Wasser anders erlebbar, als bei einem Spaziergang entlang des Uferweges. Die Geländemodellierung trägt entscheidend zum Abwechslungsreichtum und Kontrast der Anlage bei. Sie bildet den Höhepunkt künstlerischen Bemühens, idealisierte Natur zu gestalten. Zur weiteren Auflockerung wurden zahlreiche Baulichkeiten und Denkmäler wie Skulpturen, Säulen, Brunnen und Steine errichtet.

Im Jahre 2014 wurde der Park durch das Land Mecklenburg-Vorpommern umfangreich saniert und in seinen historischen Ursprung zurückgeführt nach alten Plänen und Bildern. Es wurden z.B. über 1000 neue Rhododendronbüsche gepflanzt. Bänke laden auf historischen Weg zum Verweilen ein. Die alten Bunkeranlagen wurden entfernt, die Tre Fontane renaturiert und neue Treppenwege zum Seeweg angelegt.

Wanderweg am Steilhang... klicken für eine größere Ansicht!Seeweg und TrefontaneteichTre Fontane{tab=Naturschutz}

Natur- und - Umweltschutz unter Herzog Johann Albrecht

Zu den bemerkenswerten Aspekten, die die Persönlichkeit des Wiligraderromanische Tauffünteromanische Tauffünte Herzogs ausmachten, zählte erstaunlicherweise, was damals absolut keine Selbstverständlichkeit war, seine Offenheit für die Belange des Umwelt- und Naturschutzes. Johann Albrecht, der eigentlich für ein anachronistisches Staatsverständnis stand, scheute sich nicht, in diesem Sinne sogar Privilegien jener Oberschicht abzuschaffen, der er selbst angehörte.
Ein Beispiel ist seine Parteinahme für die noch in den Kinderschuhen steckende Tierschutzbewegung.
1897 verbot Herzog Johann Albrecht das Taubenschießen – ein Erfolg für den „Verein gegen Tierquälerei"

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